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        macht auch dieses, von einer flachen Kuppel bekrönte   lungskonzepte in den Neubau- oder in Mischgebieten
        Werk,  das  sie  zweideutig  „dome“  nennen,  in  seiner   realisiert  werden,  führt  dies  zu  einer  attraktiven
        kühlen Monumentalität beklommen. Es ist ein utopisch   Bereicherung des kulturellen Lebens in den sanierten
        wirkender  Bau,  eine  semiunterirdische,  theatralische   Stadtvierteln.  Eine  aktiv  gelebte  Kultur  der  Bürger
        Installation, die an Fritz Langs oder Tatis Filme erinnert   verhindert ferner die Bildung isolierter Ghettos, da sie
        und angeblich positive helle Energie verströmen soll.   ein bedeutender Standortvorteil ist, der viele Schichten
                                                               aus  verschiedenen  Ländern  überzeugen  kann,  sich
        Gleichwohl  „Angst“  evozierend,  aber  surrealer,  wirkt   hier anzusiedeln. Die „Old Oak Common“ Masterpläne
        der  mehrkantige  Museumskasten  in  Ningbo,  China.   vom  AECOM  Architects  in  England  setzen  als  großes
        Seine scharf in die dicken Betonwände eingelassenen    Entwicklungsgebiet in London neue Maßstäbe, die auf
        Schießschartenfenster  lassen  an  einen  Bunker  oder   dem  Kontinent  nur  Staunen  hervorrufen.  Neben  den
        ein Gefängnis denken. Ob sich die Besucher in diesem   Underground-Stationen  und  Bahnhöfen  sowie  in  den
        zugleich futuristischen wie  historischen Museum       nahen Industrievierteln plant AECOM eine nahezu neue
        wirklich wohl fühlen, wird sich zeigen. Einer totalitaristi-  „Stadt“ und sieht von Anbeginn vor, auch Außenstellen
        schen  Vorbildern  nachempfundene  „Gigantomanie       der renommierten Natur- und Technikmuseen in ihre
        in Beton“ folgt ebenso das runde doppelschalige Son    Überlegungen miteinzubeziehen.
        Yang Won Memorial Museum in Südkorea, das einem
        Zylinder gleicht, der  in einem großen Teich steht. Die-  Ein  weiteres  Vorbild  für  eine  Sanierung  eines
        ses Museum macht ebenso unterschwellig Angst, man      Industriegebiets ist das neue „Kings Cross“. Im Gebiet
        assoziiert einen Atommeiler, eine  unheimliche  futu-  des  viktorianischen  Kohleumschlagplatzes  entsteht
        ristische Fabrik oder ein Gefängnis.                   ein  moderner  Stadtteil  mit  Ausstellungsflächen,
                                                               Ateliers und Museen, u.a. mit einem Stadtteilmuseum.
        Bei  einigen  neuen  Museen  ist  ganz  im  Gegensatz  zu   Dadurch überlebt ein Denkmal als ein Museum in einem
        früher  der  Wille  einer  Kooperation  mit  den  anderen   wiederbelebten  „Quartier“.  Ebenfalls  im  Herzen  Lon-
        Sammlungen  und  kulturellen  Institutionen  der  Um-  dons, unweit der Museen, verbinden „Oms Architekten“
        gebung,  mit der  nahen  Hauptstadt oder  mit einem    die  erweiterte  Underground-Station  direkt  mit  dem
        anderen Land, bemerkenswert. Wenn die Ergebnisse       einem  großen  glitzernden  Glaswürfel  ähnelndem
        dieser  Zusammenarbeit in  Form  moderner  Ausstel-    Kulturzentrum „Crossroads“. Diese Planungen deuten














































        Chur, Bündner Museum, Erweiterungsbau 2012-16. Das neue Museum besticht durch seine klare Form und die
        Plazierung zwischen Villa Planta und Verwaltungsgebäude der Rhätischen Bahn. Entstanden ist ein
        überzeugendes Ensemble von drei architektonisch hochwertigen Gebäuden, das  einen Mehrwert im Stadtbild
        von Chur schafft.Foto: Architekten BAROZZI/VEIGA


                                           MUSEUM  AKTUELL 243 | 2017
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