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Sonderteil zur EXPONATEC
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ert werden. Gerade im schnelllebigen mobilen Bereich werden umsetzbar sein. Viele Dienstleister setzen andere Prioritäten
häufig durch systembedingte Updates der Hersteller Maßnah- und beschäftigen sich lieber mit einträglicheren Großprojekten
men notwendig, die beim Ausbleiben zum Nichtfunktionieren als Bestandskunden oder anspruchsvollen Kultureinrichtungen
der Applikation führen würden. Dementsprechend werden hier mit ihren Wünschen schnell zur Hand zu gehen.
langfristig Kosten verursacht. Allerdings sind damit Weiterent-
wicklungen oder inhaltliche Überarbeitungen noch gar nicht Faßt man die Probleme zusammen, dann kann man feststellen,
berücksichtigt. Hingegen ist der mobile Bereich hochdynamisch daß aufgrund der hohen finanziellen Anforderungen und auf-
und entwickelt sich rasch weiter. Neue Funktionalitäten kom- grund der unzureichenden Pflege- und Anpassungsmöglichkei-
men hinzu (wie z.B. Augmented Reality), andere Technologi- ten eine mobile Applikation für die meisten der fast 7000 Muse-
en treten in den Hintergrund oder werden von App-Nutzern en in Deutschland derzeit nicht infrage kommt. Stillschweigend
zunehmend verschmäht (wie das Scannen von QR-Codes). An bin ich in meinen Ausführungen bisher vom Einsatz für langfri-
dieser Stelle empfiehlt sich die kontinuierliche Pflege und Bear- stige Dauerausstellungen ausgegangen. Das gesamte Problem
beitung der mobilen Applikation, um den Mehrwert und damit potenziert sich natürlich, wenn man Sonderausstellungen mit
den Nutzen für den Besucher auf einem gleichbleibend hohen in die Betrachtung einbezieht. Ob eine App nun vier Jahre oder
Niveau zu halten. Gerade dabei spielt nicht nur das Budget eine vier Monate im Einsatz ist, ändert grundlegend nichts an den
ausschlaggebende Rolle, sondern auch das Handling der nach- initialen Erstellungskosten. Sicherlich fallen nachgelagerte War-
gelagerten Erweiterung an sich. Eine Individualentwicklung mit tung und Pflege etwas weniger umfangreich aus. Aber allein die
Hilfe einer Agentur bringt eventuell einen Servicevertrag mit hohen Entwicklungskosten verhindern sehr häufig den Einsatz
sich. Geht es dann aber um die inhaltliche und technische Über- von mobilen Applikationen für Ausstellungen unter zwölf Mona-
arbeitung, werden die Workflows und die Kommunikation mit ten Laufzeit. Obwohl hier ebenso die Vorteile beim Einsatz von
der Agentur sehr schnell zum Albtraum. Weil der mobile Bereich Apps zur Geltung gebracht und eingesetzt werden könnten.
dynamisch ist, sollten derartige Updates kurz- oder mittelfristig
Mit dem browserbasierten AppCreator von KULDIG können Museen und Kultureinrichtungen Apps selbst erstellen, veröffentlichen und verwalten.
MUSEUM AKTUELL 243 | 2017

