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Inhalt
4 Nachrichten aus der Museumswelt
6 Literatur; Namen
49 Impressum; AutorInnen
Museumsbauten
7 Michael Stanic
Future Museums, Teil II
Museumstechnik
In dieser eher technikaffinen Ausgabe finden Sie als gedankli- Konservierung-Restaurierung
che Klammer zwei Beiträge, die viel mit der derzeitig diskutier-
ten Museumsentwicklung zu tun haben. Michael Stanics zweiter
Serienbeitrag handelt von dem, was Museumsträger weltweit 17 Dennis Willkommen
unter Museumsneu- und anbauten verstehen. Oft können sich Mobile Applikationen für Museen: Vom Kostenfak-
die Museumsverantwortlichen gegenüber Architekten und Trä- tor zum wirklichen Mehrwert
gern nicht durchsetzen, wenn sie funktionale Entwürfe verlan-
gen, die ihrer täglichen Arbeit nicht im Wege stehen. Immer 20 Jürgen Neitzel
häufiger passiert es, daß Museumsbauten sogar ohne Samm- All-in-One-Lösung für die Museumsdigitalisierung
lungen und Kuratoren entstehen. Begonnen hatte dies bei uns
mit dem Jüdischen Museum in Berlin. Mittlerweile werden riesi-
ge Museen besonders auf der arabischen Halbinsel und in China 24 Kasra Seirafi
für Museumsobjekte geplant, die noch gar nicht existieren. Apps und Besucherguides für Museen
Übergangsweise behilft man sich wie in Kapstadt mit Privat- Ein Leitfaden für den erfolgreichen Einsatz
sammlungen, von denen vor allem ihre Besitzer überzeugt sind.
Die späteren Museumskräfte müssen sich dann mit den bauli- 30 Meike Herdes; Anna Schultz
chen Absurditäten (stehendes Wasser und wanderne Irrlichter Das Heartfield-Projekt im Archiv der Akademie
auf den Wänden wie beim Louvre Abu Dhabi, runde Wände oder der Künste
klimatisch nicht beherrschbare Räumen) abfinden. Es geht Sta-
nic aber auch um die funktional-optische Anbindung an die Um- 34 Martin Hoernes
gebung, um Urbanität, die nicht bei einem eleganten Museums- „Sensation vom Dachboden“ ‒ Kunst neu entdeckt
café aufhört. Die Träger scheinen indes, so seine Erfahrung,
zwischen Mutlosigkeit, etwas Neues zu wagen und größen- Eine Projektvorstellung von KUNST AUF LAGER
wahnsinniger Egomanie zu schwanken. Einen ästhetischen
Zweckbau zu errichten, scheint gar nicht so einfach zu sein. 39 Christian Müller-Straten
Oberflächenreinigung auf die konservatorische
Auch im Tagungsbericht von Anette Rein geht es um die Zu- Art: Das Handbuch bietet jetzt State-of-the-art
kunft der (Kultur)Museen. Sollte tatsächlich der befremdliche für die wichtigsten Materialien und Techniken
Versuch Schule machen, uninteressierte, museumsferne Leute
künftig zu Kuratoren zu machen? Bietet nicht jede Internet- Das Volk als Kurator?
Kommentarliste, jedes Volksfest, jede Fußgängerzone, oder
jede Demonstration von Rechtsaußen ein authentischeres Bild 43 Anette Rein
dieser „subjektiven Wissenswelten“, als das je ein Museum lei-
sten könnte? Beabsichtigt ist jedenfalls, das Informationsmo- Ran an die Subjekte! Die Soziomuseologie will
nopol von Museen zu brechen. Da ist es wieder: das politisch „Museum“ neu, von Nichtbesuchern her, definie-
motivierte Mißtrauen gegenüber spezialisierten Fachleuten, die ren. Zur Tagung: „The subjective museum? The
zu Objektfetischisten, Lügnern oder Spinnern abgestempelt impact of participative strategies on the muse-
werden. Es geht doch heute in Museen überall um Subjekte: um“ im Historischen Museum Frankfurt/Main im
um Lernwillige, Kulturträger, Sammler, Besucher, Fachwissen- Juni 2017
schaftler, Marketingfachleute, Aufsichtskräfte... Unsere Fach-
wissenschaftler und Konservatoren kümmern sich doch nur 50 Wichtige Ausstellungen
um Objekte, weil diese uns so viel zu sagen haben. Nun aber
sollen ausgerechnet museumsferne Leute Themen vorschla-
gen, die interne oder externe Kuratoren eifrig abarbeiten? Die
Idee mag in Lateinamerika gut ankommen und auch ihre Be-
rechtigung haben. Aber brauchen wir Museen, die sich als „Ver- Beilagenhinweis:
mittler“ sozialer Konflikte verstehen und „Wissenswelten“ von Der Zeitschrift liegt ein Prospekt der Fa. Fluxguide, Wien
Nichtbesuchern erkunden und diese medial (und ohne Objekte) bei. Wir bitten um freundliche Beachtung.
prominent im Haus plazieren? Wer soll sich das ansehen, und
wie vertragen sich museale Ethik, Qualitätsstandards und Wis-
senschaftlichkeit mit solch einem „Vermittlungsauftrag“? Mehr Zum Titelbild
als Lipservice und zusätzliches internes Hickhack ist von solch
einem Konzept in der Realität kaum zu erwarten.
die InformationsGesellschaft mbH
Fragen wir dann auch demnächst bestimmte Parteien, was das Digitale Informationssysteme und Kommunikations-
Volk zu sehen wünscht? design
Bornstrasse 12-13, 28195 Bremen
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MUSEUM AKTUELL 243 | 2017

